Reflexion: Mit dieser einen Super Power bekommst du Klarheit

Du möchtest die bestmöglichen Entscheidungen treffen und nicht einfach aus dem Bauch heraus handeln?

Das kannst du trainieren, indem du vergangene Situationen regelmässig reflektierst. Und zwar nicht mit Übungen in denen du mit Wollknäuel werfen musst, sondern auf deine ganz eigene Art. Wie das geht, erzähle ich dir hier.

Was ist Reflexion – und warum der Widerstand es zu tun so hoch ist

Vielleicht hast du gerade einen Führungsreflexionsworkshop hinter dich gebracht, der dich nicht wirklich inspiriert hat. Das höre ich ganz oft. Neulich kam ein Klient zu mir und sagte; es kamen externe Berater und wir mussten einander einen Wollknäuel zu werfen und es war völlig unklar für was. Ja, auch das ist Reflexion. 

Jedoch keine besonders wohltuende.

Denn diese Art der Reflexion nervt auf Dauer und kann sogar Ablehnung hervorrufen – vor allem dann, wenn es künstlich wirkt und in der Gruppe nicht für Schutz und Professionalität gesorgt wird. Leider sind solche Erfahrungen nicht selten. Deshalb gibt es viele Führungspersonen, die sich eine zusätzliche Schutzschicht aufgebaut haben, um ja nicht nochmals solche Erfahrungen machen zu müssen. 

Wegen solchen Erfahrungen auf Reflexion zu verzichten ist auch keine Lösung. Denn es funktioniert ja wirklich. 

Reflexion ist Nachdenken über dich selbst. Über dein Denken, Fühlen und Handeln.

Wir alle sind geprägt durch unsere Sozialisierung und manchmal verwenden wir Gedanken und machen Handlungen, die zu unserer Geschichte gehören und nichts mit der Gegenwart tun haben. Durch regelmässige Reflexion kannst du vielen Situationen bewusster begegnen, sie besser einordnen und dabei neue, passendere Formen in deinen Alltag integrieren, was dir oft mehr Energie gibt.

Es geht dabei um die Selbst-und Fremdwahrnehmung. Im durchgetakteten Führungsalltag sind wir schnell mit einer negativen Stimmung abgelenkt oder bilden uns zu schnell und unbewusst eine Meinung über Menschen oder Situationen.  

Es ist von uns allen ein grosses Bedürfnis stimmig mit uns selbst und anderen im Kontakt zu sein.

Was gibt es für Formen der Reflexion

Um das Selbstbild dem Fremdbild näher zu bringen brauchen wir eine Innen-und eine Aussenperspektive. Verwende für dich;

  • eine zu dir passende Form der Selbstreflexion, die du alleine regelmässig durchführen kannst.
  • eine zu dir passende Form der Gruppenreflexion, um in einem geschützten Rahmen Feedback von aussen zu bekommen.


Aus meiner Sicht gibt es dabei zwei weitere Punkte zu beachten;

  • Achte darauf, dass du eine stärken- und lösungsorientierte Form der Reflexion lernen und für dich anwenden kannst.
  • Suche dir Personen und Gruppen, die dich in diesem Prozess professionell begleiten und die deiner Werthaltung entsprechen. Für eine Mindset Veränderung brauchst du andere Menschen, ihre Präsenz, persönliche Ansprache und gespürtes Interesse.

3 Auswirkungen von Reflexion – und was es für deine Führungstätigkeit bringt

Weshalb du durch Reflexion deine Führungskompetenz weiterentwickelst

Du kennst es genau, wie schwierig es ist, Weiterentwicklung im Bereich Karriere, Beziehungen oder Freizeit zu erreichen. Alle Lebensbereiche beeinflussen sich gegenseitig.

Wenn du deine Gesundheit oder dein Sozialleben vernachlässigt, bist du nicht gleich leistungsfähig. Wenn du einem einzelnen Wert in deinem Leben zu viel Aufmerksamkeit gibst, kippt die Befindlichkeit schnell. Um in allen Bereichen kontinuierlich und leicht weiterzukommen, brauchen wir passende Routinen für Reflexion.

Mit einer Routine erleichterst du dir den Alltag.

Wenn es stressig ist, helfen uns Routinen Dinge trotzdem zu tun. Das stärkt dein Selbstvertrauen.
Durch Routinen bleibt immer wieder Raum und Zeit für Dich. Wenn du am Abend vorher deinen nächsten Tag planst, kannst du besser abschalten.

Routinierte Handlungen sparen dir letztendlich Zeit, da du kurz reflektierst, wo du stehst, gut in Kontakt kommst mit dir selbst und dadurch wahrnehmen kannst, welche Handlung jetzt notwendig ist.

Ausserdem fördert Reflexion einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Das nimmt dir Druck weg, denn du wirst durch die Gewohnheit einer Selbst- und Gruppenreflexion Schritt für Schritt professioneller in deiner Funktion als Führungsperson.

Konkretes Vorgehen im Führungsalltag

Reflexionsfragen anwenden – Verwende die folgenden 3 Reflexionsfragen nach Abschluss einer Führungstätigkeit, wie z.B. nach einem Mitarbeitergespräch oder nach Durchführung einer Teamsitzung.

Routinen entwickeln – Gönne dir eine 2 Minuten Morgen- und Abendroutine. Das gibt dir eine Konstante in dem oft durchgetakteten Führungsalltag. Du beginnst eine konstruktive Kommunikation auch mit dir selbst. 

Reflexionsräume schaffen – Plane einmal in der Woche eine «Stille Stunde» mit dir selbst ein. Das kann in deinem Büro oder auch draussen stattfinden. Viele Führungspersonen reflektieren auch auf einem Spaziergang oder beim Joggen. Mache dabei einen Rückblick, um die Dinge fachlich sowie auch emotional gut abzuschliessen, und halte eine Vorausschau, um proaktiv deine Vorhaben zu gestalten.

Hilfsmittel die dich dabei unterstützen – Entwickle für dich eine stimmige Reflexionsroutine. Dafür ist es sinnvoll, zu Beginn mit etwas Leichtem zu beginnen und etwa zwei Monate dranzubleiben. 
Dann merkst du, was diese neue Gewohnheit dir wirklich bringt.

Ein wertvolles Hilfsmittel kann ein Reflexionstagebuch sein, in das du Modelle, Methoden, Theorien, Erkenntnisse reinschreibst. Falls du eine Vorlage für den Einstieg benötigst, kannst du mein kostenfreies Führungsjournal (bekommst du auf Anfrage via Mail) dafür verwenden. In der darin enthaltenen Anleitung erkläre ich dir, wie du das Führungsjournal nutzen kannst. Es dient dir einen Monat lang und beinhaltet eine Ziel- und Tagesplanung, sowie eine 2 Minuten Morgen – und Abendroutine.

3 Fehler, die du beim Reflektieren vermeiden solltest

So kommst du jetzt in die Umsetzung

Findest du Reflexion ist ein Versuch wert? Dann starte mit einer einfachen Übung; 

Nimm ein Notizbuch und beantworte vor Arbeitsbeginn folgende Fragen:

  • Wofür bin ich dankbar?
  • Was ist mein Fokus für den Tag?


Nach Arbeitsschluss:

  • Was habe ich heute gelernt? 
  • Was waren meine Erfolgserlebnisse?


Wenn du dich entscheidest, Reflexion in Begleitung oder alleine, weiterhin durchzuführen, wirst du Reflexionstools, Modelle, Methoden finden, die zu dir und deiner Führungsphilosophie passen.

Fazit:

Bei der Reflexion geht es um die wichtigste Beziehung, die du jemals haben wirst- die zu dir selbst. Führung beginnt mit Selbstführung. Lass dich dabei immer wieder unterstützen.

Reflexion fördert die gute Basis für Beziehungsentwicklung zwischen Führungsperson und Mitarbeitenden. Und die wiederum die Basis für förderliches Arbeiten auch mit Distanz und trotzdem menschlicher Nähe. Besonders wichtig in der heutigen Arbeitswelt.